»Ein fremder Name auf Papier warst du dareinst, aber jetzt hast du herausgefunden, wer du wirklich bist! Mit Papier hast du die Haftung an den Erschaffer zurückgegeben und dir das allodiale Eigentum an deinem rechtlich wahren Namen geschnappt.«
Lieschen hat den Spruch seit ein paar Tagen an der Wand neben ihrem Schreibtisch hängen. [Sie meint, sie hätte ihn im Buch Hiob mal gelesen. Aber sie könnte sich auch irren. Jedenfalls geht es mit ihren Rechtsstudien langsam dem Ende zu. Das Aussichtsplateau, das sie erreicht hat, hilft ihr jetzt, sich einen neuen Überblick über alle Rezepte, Heilmittel und Instrumente zu verschaffen, die sie je gefunden hat. Sie braucht einen asphaltierten, sicheren Weg den Gipfel hinauf, um nicht erneut abzustürzen. Zwar hat Lieschen noch eine Zusammenfassung all derjeniger Ergebnisse geplant, die sie in ihrem Märchenstudium je abgeleitet hat, aber das ist nicht Sinn und Zweck ihres zweiten Poesiealbums.
Sie möchte eine Standardmethode beschreiben, wie man durch den wuchernden Dschungel hindurch kommt nach dem Motto, „was muss ich tun, wenn…“. Immerhin hat sie das ihren beiden Freundinnen Ilka und Charlotte versprochen. Die beiden blicken immer noch nicht so recht durch und selbst Lieschen hat ihre liebe Not, was die beste Strategie wäre, ihren Frieden und ihre Ruhe vor dem R e c h t s y s t e m zu finden…]