Advokalender. #38

Den Mädels ist an ihrem vorweihnachtlichen Schreibpult vor lauter Schrift-Gedöns doch nun fast die Feder aus der Hand entglitten. Ihre müden Finger entspannend, gönnten die Märchen-Freundinnen sich nun mit Knabbereien am Lebkuchenhäuschen eine kleine Pause, welche etwas ausartete…. Bei Kerzenduft und Glühweindunst plauderten sie über ihre Reise durch die Matrix des irdischen R e c h t s, sinnierten über ihre Erlebnisse der vergangenen Monate und unterhielten sich über das ständige Klagegeschrei ihrer Freunde… Bis beim Flaschendrehen urplötzlich, -und wie aus dem Nichts-, ein Hirsch entstieg. Sie tauften ihn „Artus“ und begannen, ihrem tierischen Orakel ihre Aufgaben, Herausforderungen und Sehnsüchte zu erzählen. Ein jedes Märchen-Mädel schilderte sein Begehr. Ob sie wohl dadurch neuen Perspektiven „Thyr und Thor“ eröffnet haben?

Mach´ auf die Thyr und das Thor mach´ weit…


Advokalender 2Q2Q – Thörehcn #38 – Jeder Hund hat seine Zeit.

#38 Thörchen

Zum Kuckuck…In der Schreibstube geht es zu wie am Flughafen. [Bevor noch mehr komische Vögel am Flaschendrehkreuz auftauchen, beschließen Lieschen und Violetta ihren Rückzug in die Bibliothek. Violetta durchforstet alte Schinken und wirbelt dabei eine Menge Staub auf. Lieschen kramt ganz versunken in ihrem Gedächtnispalast, denn sie ist einer gaaaaanz wichtigen Sache auf der Spur, was dem Einheimischen seinen Boden zurückgibt und damit ihren Urkunden Standfestigkeit verleiht.

Währenddessen fällt Lotte, Isabella und Charlotte die Entscheidung schwer, ob sie sich für Gendern oder Schellakbrause begeistern oder sich doch lieber der Kammerjägerei widmen sollten. Die Entscheidung wird ihnen kurzerhand abgenommen. Isabella will mit gendern nix am Hut haben, denn von umgekippten Schiffen versteht die Ur-Säxin nix. Die flotte Lotte legt auf ihren Stöckelschuhen eine dreihundertsechzig Grad Wende hin und kotzt die Märchenbude voll. Das Hirschorakel hätte wohl besser daran getan dem Nutellakind den Zugangscode zum Insektenfriedhof zu verschweigen. Charlotte will gerade ihre munitionsgetränkten neun Millimeterlappen zu Lottes Spurenbeseitigung aufladen, da wird die Märchenstube von Achsel F. gestürmt.

Achsel F. hatte sich seinerzeit der Winterfeller Buntenwehr verpflichtet. Traumatisiert von Einsatzwagen-zu-Einhörner-Umbauten, überfallartigen Überraschungspartys an Schulen, nah-ziehs-tischen Unterwasser-Rohrleitungssprengungen und Eingliederung von fliegenden Tulpenzwiebelhändlern, hisste er die falsche Flagge. Nach achtzehn Dienstjahren verpennte er zudem nicht nur das Projekt `nullachthundert´, sondern es klebte ihm auch bei der reinweißen Farbgebung des ihm damals anvertrauten Fuhrparks und dem Einsatzmarschbefehl von Transen die Augen zu. In Erinnerungen von einer Einweihung einer Weltraumkommando-Zentrale und Speerspitzen-Bestrebungen zur Neuvermessung der Welt schwelgend, wechselte er kurzzeitig zur Spitzenklasse, denn Achsel F. fürchtete weder Tod noch Teufel. Aber kaum war auch dort der letzte Ton des großen Zapfenstreichs verklungen, vollzog Achsel F. die Zeitenwende.

Nun steht Charlottes Halbbruder aufgebracht in der Märchenstube und versteht die Welt nicht mehr. Ihm kam zu Ohren, dass er als Römer einer alliierten Militärverwaltung aus Übersee diente und als rechtloses Kanonenfutter den fremdgesteuerten Politmarionetten zur unipolaren Friedlosigkeit und damit zum apostolischen Universalepiskopat verhalf. Und obendrauf gab´s für ihn mit dem Abmarschbefehl dann noch ’nen Strafbefehl.

In Abwesenheit von Lieschen und Violetta diskutieren die verbliebenen Mädels, wie sie Achsel F. am besten helfen könnten. Denn die Märchen-Mädels testen gerade übergangsweise die nächste Generation an Antwortbriefen, wobei sie ihren bisherigen Briefkopf anwenden. Charlotte erklärt ihrem „ohne-mampf-kein-kampf“-Verwandten, dass jegliche Korrespondenz die einen Behördenmitarbeiter in die Zwickmühle bringe, erwünscht sei, dies natürlich aus der Situation heraus geschehen und die Posteule binnen zweiundsiebzig Stunden bemüht werden solle. Ob Nachstehendes tatsächlich des Achsels´ Schweiß vertreibt?

An die Person S. Moser in der Funktion Urkundsbeamter im Amtsgericht Winterfell,

bitte weisen Sie durch Widerlegung des Urteils BverfG Nr. 1BvR 147/52, nämlich dass Beamtenverhältnisse erloschen sind, Ihre hoheitlichen Rechte oder alternativ einen Privatvertrag nach! Der Verfasser geht ansonsten davon aus, dass Sie privat auftreten, privat handeln und privat haften. Da nach diesseitigem Wissen weder Ihre Rechte noch ein Privatvertrag bestehen, entfallen unter gleichgestellten Privatleuten Erfüllungspflichten, legale Verantwortlichkeiten und ähnliche Erwartungshaltungen. Jeder, der private Handlungen ausführt, ist verpflichtet, sein Recht nachzuweisen und seine private Haftung vorzulegen. Bitte holen Sie dieses nach!

Wenn Sie mir weiterhin Post zuschicken wollen, dann bittet der Verfasser um korrekte Adressierung entsprechend des amtlichen Lichtbildausweises gemäß beiliegender Kopie `Reisepass ́. Das ist FAULEY ACHSEL [*] ohne Anrede Herr. Schicken Sie bitte außerdem ein rechtskräftiges Schreiben zu. Ihr Schriftsatz geht an den Absender zurück. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

In Redlichkeit und allen Ehren.

Der Verfasser.

Derweil turnt Artus unverrichteter Dinge durch die Märchenstube und übt sich in diversen Yogaposen. Charlottes Ausführungen lässt das Hirschorakel aus dem „Herabschauenden-Hund“ in die „Krieger“-Position wechseln und dieser jault dabei auch noch etwas von `HUNDE-DEUTSCH´:

* „HUNDE-DEUTSCH wird von Verbrechern gegen kriminelle SCHULDNER eingesetzt, deren NAME dem VATIKAN gehört und welcher ein SCHULDNERKONTO bezeichnet. [`Der NAME in GROSSBUCHSTABEN wird als Schuldner für eine vermutete Schuld verwendet.´ [Plowd. 18,25Vin. Abr.534;22 id 540]]. Die Römer verwenden z.B. gegen ihre kriminellen Untertanen bzw. gegen diejenigen, die nach der Geburt als Nach-Geburt angekommen sind, das sogenannte DOG-LATIN (Hunde- bzw. Schweine- Latein). Alles in GROSSBUCHSTABEN GESCHRIEBENE (Verbrechersprache) ist grammatikalisch falsches, zwielichtiges, inkorrektes und entwürdigendes Latein für Analphabeten und Köter. (Black ́s Law Dictionary 4th und weitere). Es ist babylonische Sklavensprache und sieht nur aus wie Latein bzw. wie deutsch. Aber es ist eine Täuschung, ausgedacht von Piraten und Verbrechern der Unterwelt. Wer es benutzt oder sich darauf einlässt, outet sich als Kleinkrimineller, eben als das Mitglied eines Verbrecher-Syndikats. HUNDE-LATEIN geht auf Justinian (ca. 530) zurück und stammt womöglich aus Babylon bzw. Ägypten. [BABYLONG = lebenslang ein Baby (= Nachgeburt) sein!] Zur Kriminellen-Sprache gibt es ein paar Regeln. Ein Text in Grossbuchstaben ist unterste Schublade, verbindet man jedoch ALLE-WÖRTER-MIT-BINDE-STRICH oder mit EINER~TILDE ist alles ok! Ein Wort oder gar Text in Grossbuchstaben steht nicht da und hat innerhalb eines groß-klein-Textes nichts zu suchen. Das Behördenschreiben ist mit Entrüstung zurückzuweisen, da deutsch und HUNDE-DEUTSCH nicht nebeneinander existieren können. Wer das zulässt, ist schwachköpfig und eines Verbrechens schuldig (siehe 11. und 12. Schlüsselvermutung der BAR-ASSOCIATION!!!). Allerdings weiß der gewöhnliche Mitpirat in der Behörde davon nichts und es ist fraglich, ob man es ihm überhaupt sagen sollte.“


Und bevor der Ausspruch `Every dog has its day!´ dadurch eine neue Bedeutung bekommt, verweisen Artus und die Märchen-Mädels zur weiteren Wissensvertiefung auf ihre Märchen und Poesiealben, insbesondere auf: `Ausstieg aus dem Hades Teil I bis IV´.]

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