Advokalender. #24

Den Mädels ist an ihrem vorweihnachtlichen Schreibpult vor lauter Schrift-Gedöns doch nun fast die Feder aus der Hand entglitten. Ihre müden Finger entspannend, gönnten die Märchen-Freundinnen sich nun mit Knabbereien am Lebkuchenhäuschen eine kleine Pause, welche etwas ausartete…. Bei Kerzenduft und Glühweindunst plauderten sie über ihre Reise durch die Matrix des irdischen R e c h t s, sinnierten über ihre Erlebnisse der vergangenen zwölf Monate und unterhielten sich über das ständige Klagegeschrei ihrer Freunde… Bis beim Flaschendrehen urplötzlich, -und wie aus dem Nichts-, ein Hirsch entstieg. Sie tauften ihn „Artus“ und begannen, ihrem tierischen Orakel ihre Aufgaben, Herausforderungen und Sehnsüchte zu erzählen. Ein jedes Märchen-Mädel schilderte sein Begehr. Ob sie wohl dadurch neuen Perspektiven „Thyr und Thor“ eröffnet haben?

Mach´ auf die Thyr und das Thor mach´ weit…


Advokalender 2Q2Q – Thörchen #24 – Coco, Lores und Mähtante D

#24Thörchen

Der Quanten-Muff hat in der Winterfeller Behördenlandschaft irreparable Schäden hinterlassen und eine kavernöse Narrativpneumonie ausgelöst. [Fieberhaft bastelt Pandora Einerlei im Auftrag der immergrün-globalen Swabregierung deshalb an weiteren wahl-, partei- und kommunalspezifisch zugeschnittenen Sprüchebüchsen. Derweil regnet es aus dem Königsmunder Schloß munter transdisziplinär bunte Anweisungen, was König Soedolf hochmotiviert für seine ortsansässigen Prinzipale das „Läberkäs-macht-frei!“-Horn blasen lässt. Das Schrotflinten-Wahljagdlotto aus „Tunt-e-Belle“ ist eröffnet:

Während in Großklabauterbach Nebelkerzen injiziert werden, erhalten methanspendende Rindviecher in Kleinwielertal medizinische Maullappen. In Kannichspahn spült man die Rohre mit Virusnixen und in Gelbblaupünktchental gibt´s den Schuß im Puff. In Ostwinterfell schießen totgeglaubte Testregime wie Pilze aus dem Boden und anrollende Injektionsbusse werden für ein kostenloses Rostbrätl gestürmt. Wohingegen man im gesamten Winterfeller Land den Viehscheid in der Party- und Eventszene exerziert, Besucher in attraktiv designten Gattern separiert und Anhängern der „Die-Hölle-sind-die-anderen-Philosophie!“ gelbe Sternchen verteilt. Nur Drostenlos scheint eigene Wege zu gehen, denn mit ihrem hohen Err-Wert an symptomlos Erkrankten, wird dort verzweifelt ein Heilmittel für Oberweitenwachstum, Errektionsentstörungen und rapid sinkendem i-Kuh gesucht. Damit man auch dort ungezwitschert schwanger wird und Anschluss an den Golem findet.

In den ortsansässigen Amtsstuben tobt der Wahnsinn im Kettenhemd. Versehentlich öffneten Pandoras Papiere aus Panama dort gut versteckte Hinterthyrchen und ein Wir-rus-Ei legte das goldene Kalb der Winterfeller Staatsregierung frei und vermeldet dort kassenstürzende Durchbrüche. Amtsgerichtsdirektorin Anastasia Verleihnix zog beim Insiderhandel den Kürzeren und wurde zur Treuhänder-Championesse gekürt. Ihre Rechenschiebergehilfen drucken jetzt am laufenden Band Avalkredite en gros und saldieren Konten im Akkord. Bürgermeisterin Klodette Zaster-Roll kämpft mit Wasserrohrbrüchen, Stromausfällen und aufgewachten Territorianern. Standesamtsleiter Moser hat beim Klappstuhl ausgraben der seltene angorahoppelnde Winnetou-Keim erwischt und ihn nun jedem seiner Buchstabenfolgen von Schriftzeichen einen indianischen Namen geben lassen. Jeder konventionelle Personenstandsfall in Winterfell lautet ab sofort: Der, der im Kreis läuft! Nebenbei schickte er sämtliche seiner von ihm streng bewachten Geburtenbücher in die ewigen Jagdgründe und beantwortet keinerlei Fragen mehr. Pfeifchen rauchend erfreut er sich derzeit ganz gechillt an aller Nicht-Existenz. Unterdessen hat Agent 00DEUTSCH keine Zeit zu sterben und versucht fahnenschwenkend zu manipulieren, was zu manipulieren geht. Zu Ehren der Schutzpatronin der Seuchen, Metzger und Schatzgräber organisiert er die fünf-Geh-Prozession. Ausstaffiert mit neuester Technologie entsendet er seine erfahrensten drei Wahlhelfer ins Winterfeller Land: Coco, Lores und Mähtante D.

Coco, Lores und Mähtante D, die woken Dreiheiligen aus dem Behördenland, pilgern auf Befehl werbeträchtig durch´s ganze Winterfeller Land. Ihr proteinspritzender Lobgesang auf „je größer der Gehschaden, desto schöner der Blick auf die Blasen“ wird in tiefer Inbrunst an die Gläubigen verbreitet. Mit Ruhm und nur ein h vom Alkohol entfernt halten Coco, Lores und Mähtante D dabei die irdische Matrix konkludent und die Winterfeller Regierungswahlen potent.

Der öffentliche Zapfenstreich des Winterfeller Systemabrisses geht den Märchenmädels völlig am A…. vorbei. Ihre vorweihnachtliche Schreibstubenparty hat nun fast endgültig ihren Höhepunkt erreicht. Die vierte Kerze von Lieschens Geburtstagstorte ist zwar noch nicht ganz erloschen, aber die Märchentruppe ging schon nahtlos zum nächsten Festakt über. Ein fahnenflüchtiger Whistleblower aus der Meldebehörde hatte mittels einer dürren Depesche Lieschens letzten Spielzug „zur Kenntnis genommen“ und somit der Märchenmädels letzten Coup besiegelt. Und Artus´ vorletzter Orakel-Akt hat die amtsgerichtliche Treuhand perfekt gemacht:

EINWURF-EINSCHREIBEN.

              Privatautonome Willenserklärung unter Eid und unbegrenzter Haftung.

hier: Information zu Rechtsstellung und Personenstand der M ü l l e r, Lieschen. Übertragung der `Frau Lieschen Müller´ an den Treuhänder zur Vertretung. Herausgabe der originalen Personenstandsurkunden und eines Aufenthaltstitels.

Sehr geehrte Frau Lieschen Müller, vertreten durch die Direktorin des Amtsgerichts Winterfell V e r l e i h n i x, Anastasia,

auf Basis Ihrer Weisungsbefugnis gegenüber dem Standesamt Winterfell informieren wir Sie mit diesem Schriftsatz über die Rechtsstellung und den Personenstand der Person M ü l l e r, Lieschen, die wir dort mittels Niederschrift einer Willenserklärung eingebracht hatten. Das maritime Pendant finden Sie unter dem Sachnamen `Lieschen Müller´ in Ihrem Melderegister. Der Zweck war, die Personenverwechslung beim Geburtseintrag aufzuklären, denn „Ein Irrtum, dem man sich nicht widersetzt, ist genehmigt.“ (Error qui non resistitur, approbatur.) [Bouvier`s 1856 Maximes of Law]. Die näheren Umstände zur irrtümlichen Geburtsregistrierung werden Ihnen hiermit bekannt gegeben.

Wir bitten Sie deshalb, zunächst die beiliegenden Urkundskopien eingehend zu begutachten, die wir als einen dritten Schriftsatz dem Standesamt Winterfell in öffentlich beglaubigter Ausfertigung zukommen ließen. Wir denken, diese sind hinsichtlich unserer Ansprüche in persona aussagekräftig genug.  

Es macht für uns keinen Sinn mehr, noch länger gegen eine Fiktion von Recht anschreiben zu wollen, weil uns bislang immer nur ein Sachgebiet in rem geantwortet hat. Somit bestätigen wir dem amtlichen Organ Ihrer Person, dass Ihre Jurisdiktion alle je von uns in die öffentliche Verwaltung eingebrachten substanziellen und formellen Aussagen unwidersprochen, also wirksam angenommen hat und dass diese aufgrund der nachgewiesenen Personenstandsurkunden hierin unwiderlegt Rechts- und Beweiskraft besitzen. Besonderen Wert legen wir dabei auf das geänderte Treuhandverhältnis, das durch unseren Verzicht auf das Privileg, unter Zuhilfenahme und Benutzung eines Alias-Namens unsere Schulden nicht zu bezahlen, zustande kam. Vielmehr ist es unzweifelhaft, dass wir unsere Schulden bezahlen, denn nur „der Gottlose borgt und bezahlt nicht, der Gerechte aber… gibt.“ [Psalm 37:21]. Diesen Privilegienverzicht baten wir das Standesamt, zwingend aktenkundig zu machen.

Korrekte Adressierungen an die Unterzeichnerin in jeglicher Art und Form erfolgen ausschließlich über deren christlichen Vornamen Lieschen und den mit öffentlichen Urkunden nachgewiesenen, gesetzlichen Familiennamen M ü l l e r. Maßgeblich für alle Interaktionen ist die allgemeine Regel der Clausula Rebus Sic Stantibus infolge der hierin rehabilitierten, originalen Treuhandeigenschaften der Beteiligten. Bei Zweifeln an der tatsächlichen Person soll ein Vergleich der Fingerabdrücke und der Unterschrift zwischen der physischen, christlichen und der behaupteten Person Abhilfe schaffen, denn „Ein Irrtum im Namen ist bedeutungslos, wenn der Körper sicher ist.“ (Nihil facit error nominis cum de corpore constat)  und „Die Beweislast liegt bei dem, der behauptet, nicht bei dem, der abstreitet.“ (Ei incumbit probatio qui dicit, non qui negat) [beide: Bouvier´s 1856 Maximes of Law].

Nachdem wir alle Formalien nunmehr in gutem Treu und christlichem Glauben erfüllt haben, verbleibt uns in unserer Treugebereigenschaft zu guter Letzt lediglich, Sie als den Treuhänder der zweitgeborenen `Frau Lieschen Müller´ zu verpflichten, die uns fremde Person gemäß Ihrem „höchsten Standard an Pflicht“ zu vertreten. Der Grund hierfür ist, dass wir mit dem Personenstandsfall Frau Lieschen Müller, -wie bereits eingehend dargelegt-, nichts gemein haben und weil wir selber diese keinesfalls vertreten könnten.

Um bezüglich der verschiedenen Namen Interessenskonflikte zu vermeiden, bitten wir Sie, zu berücksichtigen, dass wir -mangels eigener Personenstandsdokumente und aus der Notlage heraus-, nach wie vor über den Nutzungstitel des falschen Namens in der falschen Treuhand verfügen.

Weiterhin legen wir Ihnen nahe, jegliche öffentliche Post an Ihren Inhabertitel zu bearbeiten und eventuelle Forderung gegen die Person nach Ihren Bilanzrichtlinien zu saldieren. Es geht uns zwar nichts an, aber wer alles sagt, schließt nichts aus und die Privathaftung Ihrerseits ist nicht etwas, was wir uns wirklich wünschen.  

Frau Lieschen Müller hat sich als Chimäre herausgestellt und ist verschwunden. Übrig bleibt die Indigenat-Deutsche M ü l l e r, Lieschen, welche mit dieser Willenserklärung erschienen ist.

Wenn V e r l e i h n i x, Anastasia zum Vorschein tritt, fordern wir diese auf, im mindesten die originalen Personenstandsurkunden sowie den Aufenthaltstitel für den nunmehr erschienenen Geburtsfall M ü l l e r, Lieschen zu unserer Verfügung zu stellen.

Diesen unseren Willen zur Aufklärung des tatsächlichen Rechtsgeschehens erklären wir hiermit zum ersten, zum zweiten und auch zum dritten Mal. Alle weiteren substanziellen Ansprüche ergeben sich aus unserer öffentlich beglaubigten Niederschrift. Wir haben sowohl diese wie auch den Schriftsatz an das Standesamt jeweils in Kopie diesem Schreiben beigefügt. 

Sollte der Öffentlichkeit mit dieser Niederschrift durch die unterzeichnende, erstrangige Verfügungsgläubigerin und Treugeberin M ü l l e r, Lieschen unabsichtlich, unwissentlich und irrtümlich ein Schaden oder eine Entehrung entstanden sein, so bittet diese -in allen Ehren- um die Zustellung derjenigen Urkunde, mit welcher dieser Schaden oder die Entehrung umgehend geheilt werden können.

Diese Urkunde wird als privatautonome Willenserklärung nach Union postale universelle (UPU) 1874 zugestellt und in Frieden präsentiert mit dem Zweck, die öffentliche Ordnung, Sicherheit und das öffentliche Wohl aller Beteiligten mit der Minimalanforderung `Herausgabe der eigenen Personenstandsurkunden und eines Aufenthaltstitels´ wiederherzustellen. Sie wird mit dem nachfolgenden Autograph und dem Ehrenwort der unbegrenzten Haftung versichert und als Zeichen ihres dreimalig geäußerten Willens durch die Unterzeichnerin bekräftigt und mit dem Abdruck ihres rechten Zeige- und Mittelfingers bestätigt und rückbestätigt. 

Dies alles habe  i c h  nach Studium der Jurisdiktion gemäß dem Schöpferprinzip nach dem Worte Gottes eingebracht, auf dass der beseelte Mensch hinter der gesetzlichen Person M ü l l e r, Lieschen nicht zu Schaden kommt. Denn mein Schöpfer kann nirgendwo und zu keiner Zeit ausgeschlossen werden.     

Gültig im heute, hier und jetzt, datiert zur Postregistrierung und rückwirkend zum ersten April neunzehnhundertneunundneunzig um 2 3. Uhr 5 9 aus dem Wohnsitz zu Königsmund.

Anlagen:

  1. Notarielle Niederschriftskopie zur Rechtsstellung der Person M ü l l e r, Lieschen.
  2. Notarielle Urkundskopie der Ausschlagungserklärung der dt. StAg.
  3. Schreiben an das Geburtstandesamt Winterfell in Kopie.
  4. Geburtsurkunde der Frau `Lieschen Müller´ zur Entlastung der Personenverwechslung in Kopie.

-/- Alle Rechte vorbehalten. Ohne Obligo. Unterzeichner ist Mensch / Person nach §.1.ALR. und Postmeister der Sendung nach UPU (1874). Er tritt privat auf. Er befindet sich gegenüber Militärmächten auf Armeslänge. Für substanzielle Inhalte gilt `non obstante´ als vereinbart. Inkenntnissetzung Handlungsgehilfe ist Inkenntnissetzung Prinzipal und vice versa. Dieses Instrument kann außerhalb der Original-Jurisdiktion (staatliches deutsches Recht mit Rechtsstand 27. Oktober 1918 im patentierten, deutschen Landrecht ALR [Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten] vom 1. Juni 1794) nicht entlastet werden. Wirkungen der geänderten Rechts- und Treuhandgrundlage nach dem Sinne der Clausula Rebus Sic Stantibus. Römisches Recht / `Seerecht´/ kanonisches Kirchenrecht ist ausgeschlossen. -/-

Hochachtungsvoll.

M ü l l e r, Lieschen


Lieschen, Violetta, Charlotte, Isabella und die flotte Lotte haben auf ihren Schachbrettern die „Damen“ geopfert, so dass ihre „Königinnen“ leben können. Wie sie ihre Spielpartner „Schach matt!“ gesetzt haben, erzählt ihr 10-Punkte-Plan:]

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